Ein Winter ohne Schnee ist nicht schee*
Jellas Hundereime
Alternativ könnte ich auch eine sächsisch-spanische Wortkreation einsetzen, die in etwa so klänge: "Schneeloser Winter (sprich: Winda) ist nicht linda**
**linda ist die spanische Übersetzung für schee
Paradieskranich
Auf dem alten Heuboden über der Tenne und den Ställen schlummern zwei Kranicheier in ihren Nestern (leider nicht essbar, sind Metaphern). Nach dem Schlüpfen werden sich ein "Kronenkranich" und ein "Paradieskranich" entfalten. Damit sie schön behütet wachsen können, bekommen sie zuerst eine Decke.
Nachdem Andreas der Baumeister mit großartiger Unterstützung von Danilo und Steffen die Herausforderung meistert, acht Meter lange Deckenbalken auf den Heuboden zu hieven, lagern 2,5 Tonnen Holz über unseren Köpfen.
Ein Rotkehlchen verirrt sich beim anschließenden Einbau der Fenster in die Tenne. Trotz mehrfachen Angebotes, durch verschiedene geöffnete Fenster wieder nach draußen zu fliegen, fühlt es sich scheinbar sehr wohl, denn es erfreut uns weiterhin mit Schausitzen auf den Fenstergriffen und sich selbst mit dem Ausblick auf die untergehende Sonne.
Bei Tageslicht kann man sich die zukünftigen Gästewohnungen gleich viel besser vorstellen. Naja, ein wenig zumindest. Zuerst müssen ursprüngliche Balken, die sich in idealer Menschen-Kopf-Stoß-Höhe befinden, entfernt und durch weiter oben befestigte neue ersetzt werden. Die alte verbliebene Holzkonstruktion lassen wir später in den Wohnungen sichtbar.
Im "Paradieskranich", der im Juni diesen Jahres bezugsfertig sein wird, seht ihr dann die ursprünglichen Balken im Wohnzimmer, der Schlafstube und dem Badezimmer (Geheimtipp für alle Genießer-Girls: mit frei stehender Badewanne unter dem Fenster).
Von Hofgeschichte und Durchbrüchen
In seinen achtzig Lebensjahren hat unser Haus schon viel erlebt und gesehen. Unterschiedliche Bewohner mit verschiedenen Ansprüchen an die Nutzung haben ihre Spuren hinterlassen. So auch in der Wand zwischen Manufaktur und Galerie (früher Stall und Tenne). Drei ehemalige Türen sind hier erkennbar, über deren Zweck wir nur philosophieren können.
Interessanterweise findet sich eine davon an der perfekten Stelle für unsere neue Tür - vielleicht hat darüber schon vor mehr als zwei Jahren bei KunstOffen der Faun sinniert? Dieser Durchbruch ist für uns etwas ganz Besonderes, können wir doch nun trockenen Fußes vom Süd- bis in den Nordflügel wandeln.
Ein zweiter Durchbruch, in diesem Fall nach oben, steht kurz bevor. Im vorderen Teil der Manufaktur wird eine Eichentreppe den Zugang zu den wachsenden Kranichen erschließen. Diese Aussicht genießt man dann beim Hinunterschreiten. Links, vor dem Lichtband dann der freie Blick in die Galerie.
Um den späteren Eingangsbereich von der Manufaktur zu trennen, haben wir eine Mauer errichtet. Die Rechnung an Mexiko ist bereits versandt, wir erwarten kurzfristig den Zahlungseingang.
Apropos Manufaktur
Dass diese seltsamen Wesen auf zwei Beinen sich ihr Futter immer so verschandeln müssen. Zum Beispiel mit einem Rosenmenü oder einem Wildschweinrücken mit Zitronen-Nougat-Hollandaise.
Ich persönlich mag mein Fressen am liebsten so, wie Mutter Natur es serviert: roh. Ist übrigens die einzige Szene aus "Herr der Ringe", die ich kenne: "Verdirbt den netten Fisch! Gib ihn uns roh und zappelnd. Behalte garstige Bratkartoffeln." Zitat Gollum.