Hof Sorgenlos

Frühlingserwachen und Frühlingsgefühle

Als ich heute so richtig schön entspannt auf dem Gras lag und mir bei meiner Nachmittagsruhe die Sonne auf den Pelz scheinen ließ, hörte ich trompetenartige Laute aus der Luft. Sollten die Kraniche, die immer so wundersam über das Feld staksen und die, wenn ich zum Spielen angerast komme, einfach abheben, schon aus ihrem Winterurlaub zurück sein? Ein Blick zum Feld und – ja, drei Kraniche waren gelandet und stolzierten dort herum. Das hatten auch Katrin und Andreas mitbekommen, die mit ihrer Tasse nach draußen auf die Terrasse kamen, um die ersten Krokusse zu bewundern und den Kaffee im Sonnenschein zu genießen. All diese Dinge sprechen eindeutig dafür: der Frühling ist endlich da. So ein bisschen habe ich es ja schon geahnt, dass er kommt der Frühling, denn…

…ich verrate euch ein Geheimnis. Ich bin zum ersten Mal verliebt. Er heißt Emil und ich habe ihn im Internet kennengelernt. Und obwohl Emil als Münsteraner im Münsterland lebt, ist er kein Münsterländer, sondern Mops. Emil arbeitet bei der Werbeagentur fundus und schreibt dort so richtig professionelle Blog-Beiträge. Ich hoffe, dass ich mir da noch den einen oder anderen Kniff abschauen kann. Und er sieht auch richtig gut aus auf dem Foto mit seinem schwarzen glänzenden Fell… seufz.

Und wie der Zufall es will, der ja im landläufigen Sinne auch als Eichhörnchen bezeichnet wird, haben Katrin und Andreas geplant, nach Münster zu fahren, um noch einige Möbel abzuholen und Baumaterial für unsere Wohnung Graukranich bei Hornbach einzukaufen, ihrem Lieblingsbaumarkt, den es allerdings bei uns in Mecklenburg nicht gibt.

Allerdings haben wir in Waren einen OBI und dabei fällt mir ein, dass Emil ja ein Reklamearchiv pflegt und dass ich neulich etwas über die Namensgebung von OBI gelesen habe. Bei meiner Recherche bin ich tatsächlich fündig geworden. Also hier für Emil und alle Interessierten hier ein Ausschnitt von der OBI-Webseite: „…Dr. Emil Lux und Manfred Maus entwickelten in Wermelskirchen seit dem Ende der Sechzigerjahre das für Deutschland völlig neue Geschäftsmodell der in den USA schon länger sehr erfolgreichen Do-it-yourself-Märkte. Werblich wurde die Idee mit „Bei Eisen-Karl oder bei OBI“ umgesetzt. Über die Herkunft des Namens OBI und den dazugehörigen Biber gab es seit jeher – und bis heute – die abenteuerlichsten Vermutungen. Es handelt sich dabei aber keineswegs um eine Abkürzung, sondern um die „Lautschrift“ des französischen Wortes für Hobby…“. Interessant, wie so ein Name zustande kommen kann.

Doch nun genug der werblichen Worte und wieder zurück ins Leben - nämlich auf die Reise nach Münster. Am Freitagabend den Hänger am Auto befestigt, meine Kuscheldecke und mich in den Kofferraum verfrachtet, das Gepäck auf dem Rücksitz verstaut und ab ging die Post beziehungsweise der Honda Jazz. Kurz vor Hamburg wurde der Sprit knapp, sodass ich bei einem Abstecher nach Hamburg Billstedt auch noch Großstadtluft schnuppern durfte. In Münster angekommen, mussten Katrin und Andreas feststellen, dass Treppenlaufen weder kinder- noch hundeleicht ist und auch erst gelernt werden muss – aber bitte nicht spät nachts! Also wurde ich sehr komfortabel die zwei Stockwerke zu unseren Freunden nach oben getragen und konnte dort auf meine Decke gekuschelt in den Schlaf sinken. Zum Spazieren waren wir auf der berühmten Münsteraner Promenade. Alle meinten, dass ich die auf jeden Fall kennenlernen muss als Tourist. Und was soll ich sagen, eine Welle optischer, akustischer und olfaktorischer Reize überflutete mich in diesem Eldorado für Hunde. Ich hatte extrem viel Spaß dabei, laut zu bellen und wie wild an der Leine zu reißen, um meinen Artgenossen so richtig zu imponieren. Auf dem Weg zurück überholte uns ein schwarzer Mops – Herzklopfen – es war aber nicht Emil, Katrin hat extra gefragt. Die Rückfahrt nach Hause habe ich komplett verschlafen, weil der Trip in die große Stadt doch ziemlich aufregend war.

So, das war es mal wieder vom Hof Sorgenlos. Lasst es euch gut gehen - das tue ich auch J, eure Jella