Hof Sorgenlos

Kaffeeklatsch mit Künstlern

oder "Mein erstes Interview"

Tina & Klaus sind bei uns zu Besuch. Die beiden stellen im Rahmen von "KunstOffen" als Gastkünstler bei uns aus und nehmen im März schon mal Maß für die Ausstellung zu Pfingsten.

Weil es sich gerade anbietet und Wände bemalen einfach Spaß macht, verewigen sich die beiden mit einem spontanen Schaffensausbruch in den Gästetoiletten.

Zwei Werke von Tina bleiben als Geschenk bei uns.

Die Raupe Nimmersatt hat sich Katrin gewünscht, das erinnere sie so an mich. Haha! Habe heimlich nachgesehen, das Bild heißt "Apfelstrudel". Von wegen Nimmersatt.

Wir sitzen in netter Runde bei Kaffee & Eierlikörchen und schnacken über die Kreativität. Das nehme ich zum Anlass, mal ein wenig nachzufragen, wie die beiden denn zur Kunst kamen und bin schwuppdiwupp in ein internes Wortgefecht geraten.

Ähnlich wie der Zuschauer beim Tennisspiel wende ich meinen Kopf ruckartig von einem zum anderen, die Schlappohren schwingen mit. Statt Fragen zu stellen, versuche ich, so schnell wie möglich in die Tasten zu hauen und alles zu erfassen.

Tina: "Weißt du Jella, ich benötige so zwischen zwei und drei Jahren für ein Bild und der Herr malt in diesem Zeitraum 300 Bilder."

Klaus: "Ja, ja, ja, gefühlt vielleicht. Ich bin ja nun auch alles andere als ein Perfektionist, wenn ein Bild fertig ist, dann ist es fertig und es muss auch nichts mehr verbessert werden."

Tina: "Gut, ich schmeiße Bilder auch mal um und übermale sie dann ganz neu. Eigentlich ist es generell so, wenn du etwas anfängst und es läuft, dann kannst du damit rechnen, dass es irgendwann stoppt und nicht mehr läuft."

Klaus: "Und das Wahrensche Muster muss überall auftauchen. Dann hasst sie sich selbst, wenn sie ein Fitzelmuster beginnt und nicht mehr aufhören kann. Ich habe eine Idee, setze mich hin, fange an und manchmal ist das Bild in einem Rutsch fertig."

Tina: "Da habe ich gerade mal so den ersten Strich eines Musters."

Klaus: "Ich experimentiere auch viel herum; umwickle die Klorolle mit Alufolie, binde mir das an die Füße und laufe damit über die Leinwand. Obwohl es auch bei mir Quälbilder gibt und wenn ich dann zum dritten Mal übermale, geht so ein Stück auch einfach in die Tonne."

Tina: "Du hast ja höchstens, wenn es hoch kommt, zwei oder drei Bilder, die nicht fertig sind. Bei mir kannst du da noch eine Null dran hängen. Da stehen zwanzig unfertige Werke und ich habe nichts zu malen."

Klaus: "Frauen. Gleiches Schema wie vor dem Kleiderschrank. Dreißig Teile hängen drin und sie sagt, sie habe ja nichts anzuziehen. Tina überlegt ungefähr 300 bis 400 Mal, ob die eine Farbe denn nun noch in ihr Bild passt oder nicht."

Tina: "Ich habe auch sehr lange nur mit Metallicfarben wie gold und kupfer gemalt, weil ich das cool fand und jetzt wird es wieder farbig. Da kann Frau schon mal unsicher sein."

Klaus: "Und ich male keine Serien. Im Gegensatz zu Tina. Wie die Früchte. Weil die Drachenfrüchte ja noch nicht fertig sind, fängt sie dann eben schon mal mit Apfel und Kirsche an. Sagt aber, sie will keine Serien malen."

Tina: "Ich male eigentlich nur klassisch."

Klaus: "Ich finde manchmal ein Material und versuche damit etwas zu gestalten."

Jella (kommt auch mal zu Wort): "Seit wann malt ihr denn schon?"

Klaus: "Meine Mama hat mir früher Geschichten gemalt. Und mein Kunstlehrer hat mich sehr gefördert und mir auch Privataudienzen gewährt. Dann als Jugendlicher und Erwachsener habe ich gar nichts Kreatives mehr gemacht. Bis ich Tina kennenlernte. Sie war meine Muse und hat mich dazu gebracht, wieder zu malen."

Tina: "Oma hat gesagt, ich hätte schon immer gerne gemalt. Später habe ich nur noch gezeichnet und dann gar nichts mehr gemacht. Mit 22 stieß ich auf Bob Ross und habe wieder angefangen. Auch mit Ölfarben, was aber in der WG in Leipzig eher suboptimal war. Also lieber Acryl. Damals habe ich einen schwarz-roten Schmetterling gemalt, den ich in der Natur fotografiert hatte und daraus wiederum entstand mein erster Gnubbi. Als ich Klaus kennenlernte, haben wir uns gegenseitig gepusht. Er war mein Musor und ich seine Muse."

Jella (fix und fertig): "Danke ihr Lieben. Wir freuen uns schon auf eure Werkauswahl zu Pfingsten."

Auf Instagram findet ihr Bilder von Tina & Klaus unter https://www.instagram.com/conradklaus und https://www.instagram.com/ateliertinawahren. Live trefft ihr sie zu Pfingsten auf dem Hof Sorgenlos.

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Frühling

Erinnert ihr euch noch an meinen Headline Volltreffer "Phänologischer Frühlingsanfang"? Seitdem lässt er auf sich warten. Der Frühling. Wobei der März mit einigen sonnig warmen Tagen aufgewartet hat.

Beispielsweise anlässlich des ersten Kreativsonntags im März, der der Osterbastelei gilt. So entstehen bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse Schleifenhäschen. Dazu lassen wir uns den Creamy NY cheese cake schmecken.

Kreativität

ist auch gefordert beim kulinarischen Frühlingsanfang. Bei 16 Anmeldungen und einer noch im Baustellenstatus befindlichen Galerie steigt der Adrenalinspiegel der Zweibeiner schon im Vorfeld leicht an.

Mit einem Potpourri aus Improvisation, Flexibilität und Nicoles freundschaftlicher Unterstützung (lieben Dank wieder mit einem virtuellen Blumenstrauß) gelingt ein schöner Spätnachmittag und wir strahlen beim Applaus unserer phantastischen Gästerunde um die Wette.

Den letzten Tag des Märzens nutzen wir, unser Frühjahrsfeuer abzubrennen und in gemütlicher Runde dabei zugleich das neue Familienmitglied Dusty willkommen zu heißen.

Der kleine silberne MicSan hat sich in den Autohimmel verabschiedet und der Dacia Duster steht nun als neuer fahrbarer Untersatz bereit. Der "Dusterlikör" soll helfen, das Quietschen in Grenzen zu halten.

Baustelle

Wo wir gerade bei klassischen Männerthemen wie Feuer und Auto sind - Baustelle habe ich auch im Angebot. Die Tischlerei Holger Nehls hat uns eine schöne Eichentreppe gebaut. Da kann Gast später auch mit großem Gepäck die Wohnungen leicht erreichen. Doch bevor das gute Stück installiert wird, sind Deckendurchbrucharbeiten notwendig, die vom Baugeschäft Danilo Berndt mithilfe des hausinternen Zweibeiners Andreas fachgerecht durchgeführt werden.

Dann der große Tag der Anlieferung. Andreas erzählt morgens beim Frühstück, er habe geträumt, die vor zwei Tagen wegen der Treppe umgesetzte Heizung sei minimal zu weit rechts angebracht und müsse nun wieder abgebaut werden. Katrin beruhigt ihn, denn es sei ja schließlich alles genau ausgemessen und geplant worden.

Long story short: Die Treppe ist drin und die Heizung ab. Vorerst. Wegen zwei Zentimetern. Mich stört das bei der mir eigentlich untersagten Benutzung der Treppe zwecks Baustellenerkundung nicht.

Da könnte ich doch gleich mal wieder nach dem Rechten sehen und verspreche euch, dass die nächste Hofberichterstattung weniger lange auf sich warten lässt. Ein Hundenasenstupser und liebe Grüße von eurer Jella

Ooops, fast vergessen...

Am 30. April findet der nächste Kreativsonntag statt, an dem wir ein Mobile aus Stoffresten basteln.