Hof Sorgenlos

Wir haben Urlaub! Sagen meine Menschen…

… und wenn ich sie fragend ansehe, erklären sie mir, dass Urlaub „Unglaublich Relaxen Lange Ausruhen Und Besinnen“ bedeutet.

Wir werden die Tage zusammen draußen im Garten verbringen oder irgendetwas unternehmen, zum Beispiel in die Pilze gehen. Wobei sich mir die Frage stellt, warum man in die Pilze geht. Dann sind die doch kaputt, die Pilze. Komisch! Sei es drum, wir gingen in die Pilze (bei 25 Grad und einschließlich dieses Tages zweiwöchiger Trockenheit) und hatten nach zwei Stunden drei Stück gefunden - allerdings kannte die keiner. Also lagen sie neben dem Pilzbuch auf dem Küchentisch und warteten auf ihre Bestimmung, zu der es nie kam, weil sie vorher wegen Eintrocknens entsorgt wurden. Soviel zu den Pilzen…

Und nun zum Garten: die Sauerkirschen waren reif und wir ernteten vom dreigeteilten Baum mit einem Ast nach oben (normal), einem im 90-Grad-Winkel (komisch) und einem vom Sturm abgebrochenen (dumm gelaufen). Nach Abpflücken von 27 Kilogramm am ersten Ast beschlossen wir, den wahrscheinlich restlichen Zentner den Staren zu schenken. Für mich nicht weiter tragisch, Sauerkirschen gehören eh nicht zu meiner Leibspeise.

Nach der Ernte geht der Spaß dann richtig los: waschen, entsteinen, einfrieren, zu Marmelade, Amarenakirschen und Saft verarbeiten sowie ergänzendes Fruchtwerk suchen & finden. So sind denn sowohl die rosa Stachelbeeren als auch die roten und weißen Johannisbeeren dem kulinarischen Zauber zum Opfer gefallen. Apropos; warum sagen die Menschen denn nicht, sie gehen in die Kirschen? Da sind wenigstens welche!

Weil wir gerade bei kulinarischen Leckerbissen sind: die Tomaten werden reif und wir konnten schon eine Zucchini ernten! Das ist für den gartengewöhnten Leser wahrscheinlich nichts Besonderes, aber für meine Zweibeiner ein Highlight nach dem anderen. Die Frage lautet nicht mehr: „Ist das Gemüse bei Rewe besser als bei Edeka?“, sondern: „Lassen wir die Pepperoni noch einen Tag weiter reifen oder ernten wir heute?“ Nebenbei fallen die ersten Sommerscheiben vom Baum und haben ihren Platz schon in einem köstlichen Apfelstrudel gefunden. Echt gemein, das riecht so lecker und ich darf nichts davon essen - ihr wisst schon, mein Gewichtsproblem.

Wenn ihr euch noch an den umgesiedelten Kürbis erinnert: das ist zwischenzeitlich aus ihm geworden!

Garten heißt bei uns aber auch Außenarchitektur. Allerdings muss vor der künstlerischen Gestaltung erst einmal die Grobarbeit geleistet werden und so sind Andreas & Katrin wieder viele Meter Maschendrahtzaun (war das nicht auch mal Unwort des Jahres?) zum Opfer gefallen und wir haben an der Hühnerwiese ein Häuschen (laut Google eine „überdachte Sitzgelegenheit“) aufgestellt, das „Franz“ heißt, nach seinem Erbauer, der es vor 20 Jahren gezimmert hat.

In Vorbereitung der architektonischen Gestaltung der Hühnerwiese sind auch schon einige alte Mauersteine bei uns eingezogen, die wir bei einem Abriss ergattern konnten. Katrin fuhr dort täglich auf dem Weg zur Arbeit vorbei, nahm eines Abends allen Mut zusammen und fragte einfach, ob wir uns aus dem Bauschutt Steine heraussuchen dürfen. Und… sie haben ja gesagt!

Mein Fazit nach einer Woche: Urlaub bedeutet „Unglaublich Rackern Lange Arbeiten Und Bräunen"!

Mit einem jetzt auch gästeempfangstauglichen Außenbereich wurde unser „Graukranich“ nach dem Pre-Opening zwischenzeitlich auch offiziell durch die Familie Fröhlich eingeweiht, die ihn als erste über FeWo-direkt.de gebucht hatte. Katrin kam donnerstags Nachmittag extra früh von der Arbeit, damit wir unsere Gäste zusammen begrüßen können und wir waren alle drei ein bisschen aufgeregt. Zum frühen Abend hin wurde die Stimmung etwas nervöser und gegen halb neun erreichte die Angespanntheit ihren Höhepunkt und Katrin beschloss, auf der Reservierungsbestätigung nach der Telefonnummer zu schauen und anzurufen. Bereits nach einem kurzen Blick auf das Papier sah sie uns entgeistert an. Sie hatte das Datum verwechselt, die Anreise war erst einen Tag später – am Freitag. Und dann kamen sie auch: Andrea & Andi mit ihrem kleinen Aaron, den ich so gerne zum Kumpel gehabt hätte. Doch Aaron war für mich ungestümes Wesen noch zu klein als Spielkamerad. Dafür war er eine echte Hilfe im Haushalt, wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Ihr wart tolle Gäste, einen besseren Einstieg hätten wir uns nicht wünschen können - danke dafür!

P.S. Ein Schmankerl für den geneigten Leser hätte ich noch. Allerdings muss ich euch damit bis zum nächsten Mal vertrösten, ich warte noch auf die Lieferung des Fotomaterials. Nur soviel sei verraten: Förderverein Kirche Groß Gievitz / Groß Gievitzer Eick-Bräu / Planschbecken.

Mit einem Schnappschuss vom Sonnenblumenfeld verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal, eure Jella